Grabsteine von St.-Vinzenz-Ordensschwestern Großauheim würdig angebracht
Circa 100 Jahre haben die Großauheimer St. Vinzenz-Schwestern weitgehend die soziale Arbeit übernommen: Sie leiteten einen großen Kindergarten und gaben Müttern nach den Weltkriegen dadurch die Möglichkeit, das notwendige Geld zu verdienen. Sie unterhielten ein Alters- und Pflegeheim mit etwa zwölf Betten, angeschlossen daran war ein Mittagstisch für Bedürftige. Die Schwestern kamen aber auch in die Häuser, versorgten Kranke und Alte und hielten den Sterbenden die Hand beim letzten Atemzug. Mit ihren großen weißen Hauben waren die sogenannten "Weiße“. Ein Segen für die Gemeinde und eine Anlaufstelle in zwei Weltkriegen.
Sie finden in den Heimat- und Geschichtsbüchern nur eine sehr marginale Erwähnung. Deshalb ist es dem HGV ein Anliegen, mehr an sie zu erinnern und diesen Teil der verschwiegenen und demütigen Frauenleben in Erinnerung zu rufen.
Sie schlossen ihre Einrichtungen circa 1990 in Großauheim, weil es keine Nachfolgerinnen gab. „Insofern freuen wir uns sehr, dass es in Zusammenarbeit mit der Stadt Hanau gelungen ist, diesen Grabsteinen einen besonderen Ehrenplatz an der Friedhofsmauer des Alten Friedhofs einzuräumen“, sagt Dr. Sabine Laber-Szillat, die Vorsitzende des Heimat- und Geschichtsvereins Großauheims.
Der Vorstand empfand es als unwürdig, dass sechs Grabsteine jener Schwestern, die in Großauheim und nicht in Fulda verstorben waren, auf der Erde lagen. Deshalb beantragte er die Montage der Grabsteine unter Abstimmung mit dem Denkmalschutz.
Am Alten Friedhof wurden die schlichten Grabsteine der Schwestern des St. Vinzenz Ordens an der Friedhofsmauer befestigt.