Sehr geehrte Mitglieder!

Wir haben in diesem Jahr 2 Mitglieder durch Tod verloren, das ist Helmut Mangelmann, der im Alter vom 96 Jahren verstorben ist und im Verein seit 1980 Mitglied war. Besonders trauern wir um die beliebte und bekannte Hilde Eich geborene Peukert. Sie gehörte zu den allerersten Mitgliedern des erneuerten Vereins, sie trat 1978 zusammen mit Picards, Wissels und meinen Eltern ein. Sie verstarb mit 84 Jahren. Auf ihrer stattlichen Beerdigung wurde uns klar, dass sie auch im Ruderverein und Wanderverein sehr aktiv war.

Bitte erheben Sie sich mit mir zum Totengedenken.

Zwei weitere Mitglieder, Herr Weigt und Frau Jäger sind aus persönlichen und nachvollziehbaren Gründen nach langen Jahren ausgetreten.

Wie jedes Jahr und in leider fast allen Vereinen wurde die Arbeit überwiegend im Vorstand erledigt und deshalb bedanke mich ausdrücklich bei allen Kolleginnen und Kollegen für die sehr harmonische und gute Zusammenarbeit, für das klaglose Übernehmen der Arbeitsbelastung und die freundliche Atmosphäre , die wir miteinander pflegen.

Meinen Tätigkeitsbericht möchte ich in 3 Abschnitte gliedern

1. Das Museum

Im Museum ist die Ausstellung zur Arbeits-Migration weiterhin bis zum April verlängert worden und ist ein voller Erfolg, das freut uns sehr. Die Übersetzung des dazugehörigen Buches „Barracke 3“ ist im letzten Jahr auch erschienen und es liest sich wunderbar, wie ein Fremder auf unsere Stadt schaut. Ich übergebe damit das Wort an Wolfgang Hombach, den Kurator der Ausstellung und den Intitator der Übersetzung und bitte um einige Worte zum Buch.

Eine neue Ausstellung ist m.W. nicht geplant und wir erwarten jetzt alle, dass in Güstrow – ich weiß, am anderen Ende der Republik – die August-Gaul-Ausstellung am 5.5. anfängt und am 8.September 2024 auch wieder aufhört. Dann kommt nämlich und doch hoffentlich sehr sicher die Löwin zurück, die jetzt eingesperrt in irgendwelchen Transportkästen darauf wartet. Die Museumsleitung ist in neue Hände gekommen, mit Dr. Häfner haben wir Kontakt und hoffen auf konstruktive Zusammenarbeit. Insbesondere ist es uns ein Anliegen, mehr Auheim im Museum darstellen zu dürfen.

Immerhin ist es weiterhin möglich gewesen, aus unseren Beständen einige Objekte im Foyer auszustellen. Sie erinnern sich, wir hatten mal das „Objekt des Monats“ ausgestellt, das war ein Versuch, das Museum zu beleben. Wir haben das reduziert und stellen nun „Dachbodenschätze“ etwa vierteljährlich aus. Zur Zeit präsentieren wir einen Stumpenwärmer und Zigarren, Erinnerungsstücke an diesen wichtigen Erwerbszweig aus dem Beginn des letzten Jahrhunderts. Leider ist der Zuspruch zum Museum weiterhin eher dürftig und wir bitten, doch immer mal wieder das Museum mit Besuchen in seiner Wichtigkeit zu unterstützen.

2. Vereinsaktivitäten

Der Vorstand hat sich entschlossen sowohl am Main-Ufer-Fest als auch am Weihnachtsmarkt keinen Stand mehr zu besetzten, da die Resonanz auf unser Bücherangebot sehr gering war. Wir überlegen uns zukünftig auf der Bühne zu präsentieren. Ganz im Gegensatz dazu waren wir am Rochusmarkt sehr erfolgreich. Der verkleinerte Markt motiviert Besucher sich auch mit einem ruhigerenAngebot zu beschäftigen, es entstanden intensive Gespräche und wir haben so viel Bücher verkauft wie noch nie zuvor.

Von unseren 40 Ortsführungsschildern, die wir letztes Jahr entworfen haben, wurde nie wieder was gehört.

Wir haben Ortsführungen angeboten.

Bei der unteren Denkmalbehörde wurde uns zugesagt, dass unser Antrag auf Anbringung der Grabsteine der St. Vinzenz-Schwestern positiv entschieden wird. So hoffen wir, dass nach Jahren der Bemühungen, diese 5 Steine endlich an der Mauer des alten Friedhofes angebracht werden. Wir wollen damit verhindern, dass sie weiterhin den Hunden ausgesetzt sind.

Unser letztjähriger Ausflug ging im September zu den Museumseisenbahnern in die Heideäcker. Dort haben wir den Aufbau der Museumseisenbahner betrachten, die dort wertvolle Anlagen der Eisenbahntechnik wieder errichtet und restauriert haben. Ein Ausflug so in die Nähe entsprach offensichtlich sehr dem Zeitgeschmack unserer Mitglieder. Wir waren mit 2 Gruppen interessierter Großauheimer sehr gut besetzt und waten wirklich von der fachlichen Führung als auch von dem herszlichen gastronomischen Angebot sehr angetan. Es war eine sehr gelungeneVeranstaltung

Der Heimat- und Geschichtsverein zusammen mit dem Fachbereich Kultur Hanau hatten am 2. Juni 2023 zu einer Podiumsdiskussion „Heimat – wem gehört sie?“ eingeladen.

Herr Hoppe hatte die Moderation übernommen, begrüßte den vollbesetzten Saal und die Gesprächspartner. Es waren dies Dr. Esther Mikuszies, die neue Leiterin des Kulturforums Hanau, die Eheleute Shayegh-Ebadi aus dem Iran und jetzt Großauheimer Bürger und Dr. Picard.

Hoppe stellte den Begriff „Heimat“ anhand von zahlreichen Zitaten aus dem Grimm´schen Wörterbuch und der Geschichtsschreibung vor. Der Begriff ist erstmals im 15. Jahrhundert erwähnt. Dr. Picard sehe in dem Begriff „Heimat“, den Ort, an dem man sich wohlfühlt, wo man geboren wurde oder zu Hause ist. Dies kann eine Schule, eine Ausbildungsstätte, eine Stadt, ein Land  oder auch der Arbeitsplatz sein. Dr. Mikuszies hinterfragte, ob Heimat immer nur ein Ort sein muss? Für viele sei auch die Muttersprache ein Stück Heimat, böte eine kulturelle Identität. Dies konnten die Eheleute Shayegh-Ebadi bestätigen, die zum Studieren und Arbeiten nach Deutschland kamen.

Die engagierte Diskussion zeigte auf, wie unterschiedlich der Begriff „Heimat“ ausgelegt wird, Heimatgefühle entwickeln sich langsam. Zum guten Gelingen der Veranstaltung trug wesentlich die Bewirtung von Kerstin und Jürgen Koppke von der Gaststätte „Zur alten Scheuer“ mit Tapas und Getränken bei. Es war ein voller Erfolg.

Sowohl die Sammlung von Großauheimer Gegenständen sowie die Bemühungen um Digitalisierung finden weiterhin statt und kosten uns einen großen Teil unserer Arbeitskraft. Immerhin konnte Dr. Häfner, der neue Museumsleiter, sehr lobend feststellen, dass wir von allen Geschichtsvereinen Hanaus mit unserer Ordnung am besten dastehen und vorbildlich sind.

Bereits seit Monaten bemühen wir uns, das Kinzigheimer Kreuz, ein weiteres vorhandenes aber beschädigtes Wegkreuz, wieder zu restaurieren und zu positionieren. Wir verirren uns mal wieder im Behörendschungel und werden weiter berichten.

3. Ausblick

Schauen wir in die Zukunft, dann liegt im Mai zunächst das Main-Ufer-Fest vor uns, bei dem wir die 8. Irminrat inthronisieren werden. Die junge Sibylla Graf ist das jüngste Mitglied unseres Vereins und ich würde mich sehr freuen, wenn Sie am Sonntag, den 12. Mai nach dem Gottesdienst auf die Mainwiese kommen und daran teilnehmen. Sie ist sicher eine besondere Bereicherung in dem Kreise der Edlen Frauen.

Näheres wird Ihnen durch die Presse bekannt gegeben, da sind wir noch in Planung. Aber sie schlägt mal ganz andere Töne an, sie stellt sich mit der Trompete vor!

Bereits bekannt gegeben ist Ihnen unsere Veranstaltung am 19. April, wo Herr Bus wieder seinen Vortrag über den Hanauer Hafen halten wird. Es wird dort die lange und verbitterten Kämpfe um das Großauheimer Land dargestellt, der letztendlich vom Kaiser selbst entschieden wurde und der die lange Feindschaft zwischen den Nachbarn erneut anheizte. Andererseits fanden am Bau viele der arbeitslosen Pulvermühler wieder Lohn und Brot. Eine spannende Geschichte.

Leider sieht es nicht so aus, als ob wir die angekündigte Hafenbesichtigung durchführen werden. Die mangelnde Barrierefreiheit, der viel zu kleine Besprechungsraum und die nicht vorhandene Gastronomie werden uns wohl dazu zwingen, unseren Ausflug dieses Jahr anders zu organisieren. Interessierte werden wohl an den öffentlichen Führungen teilnehmen müssen.

Kurzerhand erwähne ich nochmal, dass wir uns weiterhin im Sinne der Vereinssatzung mühen und dass wir ein sehr guter Vorstand sind! Und ich erwähne nochmal, dass wir uns herzlich über Mitarbeit und Engagement und neue Mitglieder freuen!